und Exner erhalten, unter ihnen verdient das Josephinenstift Exners in der Großen Plauenschen Straße hervorgehoben zu werden. Weiter seien die Häuser Landhausstraße 4 und 15, Moritzstraße 5 und 6, Große Brüdergasse 25, Schießgasse 10 und einige Häuser am Neumarkt und an der Frauenkirche genannt. Das besonders schön ausgebildete, sehr klar im Grundriß durchgeführte Haus am Neumarkt 10, jetzt Stadt Rom, soll noch an anderer Stelle ausführlich besprochen werden.
Die Zeit des Klassizismus rief im Stadtbilde keine nennenswerten Änderungen hervor. Das vom Grafen Marcolini auf dem ehemaligen Brühl’schen Grundstück in Dresden-Friedrichstadt, dem heutigen Stadtkrankenhause, erbaute Palais mit seinen ausgedehnten Gartenanlagen war der letzte bedeutende Bau gewesen. Die äußerliche Pracht verschwand immer mehr und mehr, und man vertiefte sich in eine stille Behaglichkeit. Die Romantik mit ihrer Freude an der Natur und die von Winckelmann ausgehende Begeisterung für die Antike zogen in die Elbstadt ein. Dresden zehrte von jetzt an vom künstlerischen Ruhme vergangener Zeiten und wußte wenig Neues hinzuzufügen. Zwar treten noch einige Gestalten wie Rietschel, Hähnel und besonders Semper und Ludwig Richter im Kunstleben bedeutend hervor, doch zeigte im allgemeinen die Stadt damals einen kleinstädtischen Charakter.
Bürgerliche Wohnhäuser aus dieser Zeit finden sich viel in den Vorstädten. In der Innenstadt sind nur die Häuser Johannesstraße 23 (Mohrenapotheke), Hauptstraße 11, Landhausstraße 18 und 27 sowie einige Wohngebäude in der Pillnitzer und Pirnaischen Straße bemerkenswert. Auch das kleine, landhausartige Gebäude an der Polierstraße 19, dessen Front nach dem Nachbargrundstück gerichtet ist, muß als besonders charakteristisch für die Baukunst des Klassizismus hervorgehoben werden. Die nachfolgende Zeit brachte, wie schon in der Einführung gesagt wurde, nur Rückschritte in der bürgerlichen Baukunst und vermochte keine nennenswerten Leistungen hervorzubringen.
Walter Mackowsky: Erhaltenswerte bürgerliche Baudenkmäler in Dresden. Verlag von C. Heinrich in Dresden-N., Dresden 1913, Seite 16. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Walter_Mackowsky_Baudenkm%C3%A4ler.djvu/28&oldid=- (Version vom 12.11.2024)