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Seite:Walter Mackowsky Baudenkmäler.djvu/57

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des Hauses und an der Schauseite selbst angebracht. Das Haus wurde etwa um 1750 vom Böttchermeister Johannes Köhler erbaut, auf dessen Gewerbe die einzelnen Darstellungen Bezug nehmen.

Die in dieser Schauseite schon zur Wirkung kommende freiere Behandlung des Ornamentes, das sich weniger den konstruktiven und dekorativen Architekturgliedern einfügt, sondern mit ziemlicher Willkür über die Front des Hauses verstreut zu sein scheint, ist bezeichnend für die Behandlung der Wohnhausschauseiten in der Rokokozeit. Wir finden weitere Beispiele hierfür bei den Häusern Moritzstraße 6, Große Brüdergasse 25 sowie Landhausstraße 4 und 15. Die spätere, mehr dem Klassizismus zuneigende Richtung verurteilte diese Art der Ornamentbehandlung mit scharfen Worten, wie wir in der „Untersuchung über den Ursprung der Verzierungen, der Veränderung und des Wachstums derselben, bis zu ihrem jetzigen Verfalle“ von Krubsacius lesen können.

Über die Grundrißeinteilung und innere Einrichtung der Räume, die in dieser Zeit, wie wir an einigen Beispielen gesehen hatten, zu höchster Vollendung herangereift war, soll in einem weiteren Abschnitte bei der Betrachtung der palastartigen Wohngebäude des Barock und Rokoko einiges gesagt werden.

Empfohlene Zitierweise:
Walter Mackowsky: Erhaltenswerte bürgerliche Baudenkmäler in Dresden. Verlag von C. Heinrich in Dresden-N., Dresden 1913, Seite 45. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Walter_Mackowsky_Baudenkm%C3%A4ler.djvu/57&oldid=- (Version vom 19.11.2024)