Gesellschaft der Freunde der Deutschen Bücherei (Hrsg.): Was will und was soll die Deutsche Bücherei? | |
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1917: Faksimiledruck von Heinrich v. Kleists Ode „Germania an ihre Kinder“ in einer bisher unveröffentlichten Fassung, mit einer literarhistorischen Einleitung von Professor Dr. Georg Minde-Pouet.
1918: „Aus den Briefen der Göschensammlung des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler“, herausgegeben von Dr. Johann Goldfriedrich, mit 11 Lichtdruckbeilagen von Briefen von Klopstock, Wieland, Herder u. a.
1919 und 1920: Die Wandgemälde von Ludwig von Hofmann im Großen Lesesaal der Deutschen Bücherei mit 2 Tafeln in Vierfarbendruck, Skizzen und Entwürfen und einer Einführung von Professor Dr. Georg Minde-Pouet.
Seemannskost. Sonderdruck auf echtem Büttenpapier in 300 numerierten Exemplaren. Eine Widmung des Direktors und der Bibliothekare der Deutschen Bücherei für den früheren Vorsitzenden des Geschäftsführenden Ausschusses der Deutschen Bücherei Arthur Seemann. Nur an die Mitglieder der Gesellschaft in je einem Exemplar verkäuflich. (Vergriffen!)
Graf Alexej Tolstoj, Das Bild, übersetzt von Dr. Arthur Luther, eins der letzten Werke des einst in Deutschland sehr beliebten Dichters, das noch nie ins Deutsche übersetzt und in Deutschland gedruckt wurde. Gedruckt in 125 numerierten Exemplaren und dem Leipziger Bibliophilen-Abend zum 2. 12. 1919 von der Gesellschaft gewidmet.
Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel: Trotz der erheblichen Schwierigkeiten, die der Herstellung dieser beiden Bücher entgegenstanden, ist ihre Ausführung geradezu mustergültig gelungen, und sie haben bei den Mitgliedern allgemeinen Beifall gefunden.
An anderer Stelle im Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel: Trotz des schwer erhaltbaren Materials hat Herr Professor Walter Tiemann für die Veröffentlichung eine Buchausstattung geschaffen, die den künstlerisch-bibliophilen Wert der ganzen Veröffentlichung erhöht. Da sie im Handel nicht zu haben ist, sondern nur an Stifter und Mitglieder abgegeben wird, braucht deren Sammlerwert nicht noch besonders betont zu werden.
Fedor von Zobeltitz in der Vossischen Zeitung vom 12. Mai 1919: Zu diesen drei Handschriften der Ode ist nunmehr eine vierte getreten, die Georg Minde-Pouet soeben in vortrefflicher Nachbildung des Originals und mit einer Einleitung als Privatdruck für die Gesellschaft der Freunde der Deutschen Bücherei in Leipzig erscheinen ließ. Seit 1863 galt die Handschrift selbst aber als verschollen. Sie war durch Erbschaft Eigentum des Grafen Stosch auf Polnisch Kessel bei Grünberg in Schlesien geworden, in dessen Familien-Archiv Minde-Pouet sie auffand.
Dankbar aber wollen wir gerade in diesen Tagen Minde-Pouet für seine Gabe sein, hoffend, daß die gewaltige Umpflügung im Leben des deutschen Volkes auch zu einem Wiederaufwachen des unsterblichen deutschen Geistes und zu einer Neuerarbeitung der Idee vom Vaterland führen möge.
Hans Knudsen im Literarischen Zentralblatt für Deutschland, Jg. 1919, Nr. 37 u. a.: Die Jahresgabe der „Gesellschaft der Freunde der Deutschen Bücherei“ für 1917 war noch von dem Geist opfermutiger Widerstandskraft getragen, für den wahrlich kein besserer Herold gefunden werden konnte als Kleist, in dessen Kriegsdichtung wiederum die Ode „Germania an ihre Kinder“ durch ihre hinreichende Stoßkraft und ihr starkes Ethos obenansteht.
H. Kempert an derselben Stelle: Kurze Zeit vor Ausbruch des Krieges erwarb der Börsenverein der Deutschen Buchhändler in Leipzig eine Briefsammlung, die ein Enkel des Buchhändlers Georg Joachim Göschen, der verstorbene britische Minister Viscount Goschen, bei der Abfassung seiner bekannten Lebensbeschreibung Göschens angelegt hatte. Es sind über achthundert Briefe, teils von Göschen selbst, teils von mehr als hundertundfünfzig Absendern an ihn geschrieben, aus der Zeit von 1785–1827.
Druck und äußere Ausstattung des Buches sind so schön und tadellos, daß der „deutsche Bodoni und Didot“, sähe er es, gewiß selbst seine Freude daran haben würde, stolz auf solche Nachfahren wie Poeschel und Tiemann.
Dr. Mdh. im Leipziger Tageblatt vom 20. August 1919: Das mit großer Sorgfalt hergestellte Werk enthält eine überaus interessante Auswahl und Zusammenstellung von Briefen aus der Briefsammlung, die der Enkel des deutschen Buchhändlers Georg Joachim Göschen, bei der Abfassung seiner im Jahre 1903 erschienenen Lebensbeschreibung seines Großvaters angelegt hatte.
Dr. Ludwig Stettenheim in der Deutschen Allgemeinen Zeitung am 1. Juli 1919 über die Göschenbriefe: Sie geben ein anschauliches und fesselndes Bild von den Beziehungen, die zwischen Göschen und dem Kreise seiner Autoren bestanden. Wir bekommen Einblicke in die wirtschaftliche Lage der Schriftsteller damaliger Zeit. Eine Reihe von faksimilierten Briefnachbildungen bildet eine wertvolle Ergänzung des Werkes.
G. W. in der Zeitschrift für Bücherfreunde August-September 1920 über „Seemannskost“: In prächtiger Ausstattung – schönstes Büttenpapier, Druck von Poeschel & Trepte, Einband von E. A. Enders – wurden fünf Aufsätze dargeboten, die samt und sonders vornehmer Einkleidung wert erscheinen. Jeder dieser fünf Beiträge hat seine eigenen Reize, sie gehören alle in den Bereich der gaya scienca, die nicht dem Gelehrten, sondern dem Gebildeten gilt, und so sind sie des Mannes, dem sie gewidmet wurden, würdig.
Gesellschaft der Freunde der Deutschen Bücherei (Hrsg.): Was will und was soll die Deutsche Bücherei?. Poeschel & Trepte, Leipzig [1921?], Seite 13. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Was_will_und_was_soll_die_Deutsche_B%C3%BCcherei.djvu/13&oldid=- (Version vom 9.4.2018)