Seite:Wie der Bauer im Hohenlohischen sein Hornvieh erzieht, füttert und mästet.pdf/4

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erste Sorgfalt darauf, sich selbst gutes Zug- Melk- und Mastvieh in seinem Stalle aufzuziehen. Hat er nun ein Kalb zur eigenen Zucht bestimmt, so läßt er es sechs Wochen an der Kuh saugen, es sey ein Stier oder Kuhkalb. Des Tags läßt er es viermahl zur Kuh, nämlich früh um 5 Uhr, Mittags, Abends um 5, und Nachts um 10 Uhr, Doch sorgt er dafür, daß sich das Kalb nicht übersauge und durchfällig werde; deswegen bindet er es so weit von dem Euter weg, daß es dasselbe nicht erreichen kann. Aus der nämlichen Ursache melkt man anfänglich die Kuh aus, und läßt ihr nur soviel Milch, als man glaubt, daß das Kalb zur Sättigung nöthig habe, bis es allmählig stärker wird, und mehr Nahrung erfordert. Nach dem Verfluß dieser Saugzeit wird es von der Kuh weggebunden, und erhält sein besonderes Futter und Trinken. Jenes besteht in sehr kurz geschnittenem Grummet, worunter etwas Dinkelstroh, das ebenfalls so kurz geschnitten ist, und ein wenig Leinmehl und Salz gemischt wird. Dieses aber wird bereitet, indem man unter so viel kaltes Wasser, als man jedesmahl zum Tränken braucht, eine halbe Maas warmes Wasser gießet, worin eine Handvoll Roggen- oder