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William Shakespeare: Othello, der Mohr von Venedig. Übersetzt von Christoph Martin Wieland, Shakespear Theatralische Werke VII.

sein Verstand, seine Hand und sein Herz vermag, zum Dienste des beleidigten Othello wiedmet! Er befehle! Und ich will gehorchen, ohne zaudern gehorchen, so blutig auch der Befehl seyn mag!

Othello.

Ich bewillkomme deine Freundschaft nicht mit eiteln Danksagungen, sondern mit gutwilliger Annahm; und im gleichen Augenblik will ich dir sagen, wozu ich sie nöthig habe. In den nächsten dreyen Tagen, laß mich von dir hören, daß Cassio nicht mehr ist.

Jago.

Mein Freund ist todt; ihr wollt es, es ist gethan. Aber sie – – sie laßt leben!

Othello.

Verderben über sie, die unzüchtige Gleißnerin! oh! Verderben, Verderben über sie! Komm, geh mit mir auf die Seite, ich muß auf irgend ein schnelles Mittel denken, den schönen Teufel aus der Welt zu schaffen. Nunmehr bist du mein Lieutenant – –

Jago.

Ich bin auf ewig der eurige.

(Sie gehen ab.) 


Empfohlene Zitierweise:
William Shakespeare: Othello, der Mohr von Venedig. Übersetzt von Christoph Martin Wieland, Shakespear Theatralische Werke VII.. Orell, Geßner & Comp., Zürich 1766, Seite 300. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wieland_Shakespear_Theatralische_Werke_VII.djvu/300&oldid=- (Version vom 1.8.2018)