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William Shakespeare: Othello, der Mohr von Venedig. Übersetzt von Christoph Martin Wieland, Shakespear Theatralische Werke VII.

Vierter Aufzug.
Erste Scene.
(Eine Strasse vor dem Pallast.)
Othello und Jago treten auf.

Jago.

Denkt ihr das?

Othello.

Ob ich’s denke, Jago?

Jago.

Wie, einander heimlich küssen?

Othello.

Unauthorisierte Küsse?

Jago.

Oder auch nakend bey ihrem Freund im Bette zu ligen, eine, zwo und mehr Stunden, ohne was böses dabey zu meynen? Das sollte nicht möglich seyn?[1]


  1. Eine Anspielung auf die berüchtigte Keuschheits-Probe des heiligen Robert von Arbrissel, der mitten zwischen zwoen schönen jungen Nonnen eine Probe machte, die mit einer Häßlichen gefährlich wäre.
Empfohlene Zitierweise:
William Shakespeare: Othello, der Mohr von Venedig. Übersetzt von Christoph Martin Wieland, Shakespear Theatralische Werke VII.. Orell, Geßner & Comp., Zürich 1766, Seite 316. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wieland_Shakespear_Theatralische_Werke_VII.djvu/316&oldid=- (Version vom 1.8.2018)