William Shakespeare: Othello, der Mohr von Venedig. Übersetzt von Christoph Martin Wieland, Shakespear Theatralische Werke VII. | |
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Jago.
Was? Er habe bey ihr – – ich weiß nicht was gethan – –
Othello.
Was denn, was denn?
Jago.
Gelegen.
Othello.
Bey ihr?
Jago.
Bey ihr, oder auf ihr – – was ihr wollt – –
Othello.
Bey ihr! Auf ihr! Bey ihr gelegen! Das ist alles was man sagen kan: Das Schnupftuch – – Sein eigen Geständniß – – Das Schnupftuch! das Schnupftuch! – – Ich erschüttre vom blossen Gedanken – – Ohne eine grosse Ursache würde die Natur sich selbst in keinen solchen Schatten einhüllen. Es sind keine Worte, die mich so schütteln – – Nasen, Ohren und Lippen – – ist’s möglich! Sein Geständniß! Ihr Schnupftuch! – – O Teufel!
Jago.
Würke du nur wohl, meine Mixtur, würke! So muß man leichtgläubige Narren fangen – – manche rechtschaffne und keusche Frauen kommen, mit aller ihrer Unschuld,
William Shakespeare: Othello, der Mohr von Venedig. Übersetzt von Christoph Martin Wieland, Shakespear Theatralische Werke VII.. Orell, Geßner & Comp., Zürich 1766, Seite 319. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wieland_Shakespear_Theatralische_Werke_VII.djvu/319&oldid=- (Version vom 1.8.2018)