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das Wasserglas Newtons festhalten, den Fixsternhimmel dagegen rotieren und das Fehlen der Fliehkräfte nachweisen? Der Versuch ist nicht ausführbar, der Gedanke überhaupt sinnlos, da beide Fälle sinnlich voneinander nicht zu unterscheiden sind. Ich halte demnach beide Fälle für denselben Fall und die Newtonsche Unterscheidung für eine Illusion“.

Die allgemeine Relativitätstheorie ist dann von Einstein auf der Grundlage der Machschen Ideen aufgestellt und an sie hat sich eine außerordentlich umfangreiche Literatur angeschlossen.

Die ersten Einsteinschen Arbeiten über allgemeine Relativitätstheorie sind: Jahrbuch f. Radioaktivität u. Elektroide. VI, 4. Annalen d. Physik. 35, S. 898, 1911; 38, S. 355 u. S. 443. Die Zusammenstellung der mathematischen Darstellung ist: Ann. d. Phys. 49, S. 769 1916.

2) A. A. Michelson. Americ. Journ. of Soc. (3). 22, S. 120, 1881; Michelson und Morley, ebenda (5), 24, S. 449 1887.

3) Daß der zweite Hauptsatz der mechanischen Wärmelehre nur durch die Wahrscheinlichkeitsrechnung abgeleitet werden kann, ist von Boltzmann gezeigt. (Über die Beziehung zwischen dem zweiten Hauptsatz der mechanischen Wärmetheorie und der Wahrscheinlichkeitsrechnung. Wiener Berichte 11. Oktober 1877.) Die Bezeichnung statistische Mechanik rührt von W. Gibbs her.

4) Die Lorentzverkürzung ist ebenso wie die Veränderung der Zeit durch die Bewegung in der Lorentztransformation (vgl. 1) enthalten.

5) Nämlich die Lorentztransformation. (Vgl. 1).

6) Es ergibt sich hierbei ein Unterschied zwischen longitudinaler und transversaler Masse je nachdem die beschleunigende Kraft in der Richtung der schon vorhandenen Geschwindigkeit wirkt oder senkrecht dazu. Jede Masse die durch die Beschleunigung bei geringer Geschwindigkeit gemessen wird, wird bei großer Geschwindigkeit

bei longitudinaler Beschleunigung
bei transversaler Beschleunigung

7) Zwei Geschwindigkeiten und gleicher Richtung addieren sich nicht einfach sondern ergeben eine gemeinsame Geschwindigkeit von der Größe die immer kleiner ist als die Lichtgeschwindigkeit .

8)Dieses Ergebnis erhält man am einfachsten in folgender Weise: Wenn ein Körper mit der Oberfläche 1 qcm die Energie in einer bestimmten Richtung ausstrahlt, so ist die Energiedichte (Energie in der Volumeinheit) wo die Lichtgeschwindigkeit bezeichnet. Der Druck, den die

Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Wien: Die Relativitätstheorie vom Standpunkte der Physik und Erkenntnislehre. Johann Ambrosius Barth, Leipzig 1921, Seite 32. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:WienRel.djvu/32&oldid=- (Version vom 1.8.2018)