Seite:Wilhelm Löhe - Raphael.pdf/104

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Liebe geduldig auszuüben. Lehre mich nun durch Deinen Geist in dieser Schule und laß mich zu Deiner Ehre darin die Aufgabe lernen, in Demuth, mit Freudigkeit und Freundlichkeit anderer Gast und Pflegling zu sein, und zu glauben, daß sie auch an mir gerne das üben, was sie Dir thun möchten. Gib mir auch, meinen Brüdern in der Fremde nütze zu werden durch ein Beispiel heiliger und friedlicher Geduld und durch dankbares Gebet zu Dir, mein Gott. Laß mich auch nicht aufhören, denen selbst zu danken, und die zu segnen, welche mir Barmherzigkeit und Wohlthat erzeigen. Segne mein Krankenbette und erledige mich, wenn es Dein heiliger Wille ist, bald wieder von demselben. Wenn aber nicht, und soll ich in der Fremde mein Leben laßen, und mein Grab finden, so mache mich Dein heiliger Geist auch dazu willig und unverdroßen. Durch Deine Gnade vermag ich alles zu tragen, was Du mir auferlegst, auch ferne von den Meinen aus der Zeit zu gehen. Ich bin ja Dein, und die Erde ist Dein, o HErr, mit allem, was in ihr ist; auch ist der Weg zum Himmel und zum Aufenthalt der Geister der vollendeten Gerechten nicht weiter von hier als von

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Wilhelm Löhe: Raphael. U. E. Sebald’sche Verlagsbuchhandlung, Nürnberg 1862, Seite 88. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Raphael.pdf/104&oldid=- (Version vom 1.10.2017)