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4.
Mittwoch.




Betrachtung.

Die Reise des Dieners oder des Kindes Gottes zur Gründung, zur Mehrung, zur Erhaltung des Reiches Gottes, ebenso die fromme Wallfahrt zu den von Gott gestifteten Segensbrunnen sind heilige Reisen. Heilig aber ist auch die Reise, die ein Gotteskind unternimmt, um das zeitliche, leibliche Elend seiner Brüder und Schwestern zu lindern, sei es, daß es sich, wie das Haus Stephana, zum Dienste der Heiligen selbst verordnet hat, oder daß es auserwählt ist, wie die heiligen Sieben von Jerusalem. Lies in den Briefen Pauli, z. B. 2. Cor. 8, 9., mit welchem großen Eifer der Apostel in den heidenchristlichen Gemeinden für die Nothdurft der armen Judenchristen collectiert und den Eifer zum Geben anfacht; lies wie er eine Ehrensache der Gemeinden daraus macht, daß sie reichlich Wohlthat säen. Lies, wie er nicht bloß Briefe,

Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Löhe: Raphael. U. E. Sebald’sche Verlagsbuchhandlung, Nürnberg 1862, Seite 194. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Raphael.pdf/210&oldid=- (Version vom 1.10.2017)