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Mitpilgrime erkennen, sonderlich wenn sie auf Erden auch leiblich von einem Orte zu dem anderen wallen und reisen. Denn so lesen wir 5. Mose 10, 19: „Der HErr hat die Fremdlinge lieb, daß er ihnen Speise und Kleider gebe; darum sollt ihr auch die Fremdlinge lieben, denn ihr seid auch Fremdlinge gewesen in Aegyptenland“. Wir sollen die Fremdlinge nicht schinden 2. Mose 22, 21., nicht unterdrücken 23, 9., ihr Recht nicht beugen 5. Mose 24, 14–27, 19.; sondern recht zwischen ihnen richten 5. Mose 1, 16., ihnen keine Gewalt thun Jer. 3, 6. Ez. 22, 7. 29., überhaupt kein Unrecht Sach. 7, 10; der Fremdling soll fröhlich sein bei uns 5. Mose 16, 11–14. 21. Genau genommen sind alle diese Fremdlinge, von welchen in den angeführten Stellen die Rede ist, Heiden und das Volk Israel, welchem die Befehle zunächst gegeben sind, soll also die Heiden lieben, welche die Grenzen des gelobten Landes betreten. Wie viel brünstiger wird die Liebe zu den Fremdlingen sein müssen, wenn sie, wie bei uns gewöhnlich, Glaubensgenoßen oder doch Glaubensverwandte sind! Da lies Stellen wie 1. Tim. 3, 2. 5, 10., 1. Petr. 4, 9., Ebr. 13, 2. u. d. gl. Ja, nicht bloß Stellen

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Wilhelm Löhe: Raphael. U. E. Sebald’sche Verlagsbuchhandlung, Nürnberg 1862, Seite 6. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Raphael.pdf/22&oldid=- (Version vom 28.11.2016)