Seite:Wilhelm Löhe - Raphael.pdf/78

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

HErr, was wir bedürfen, Gemeinschaft des Glaubens, kirchliche Gemeinschaft und Aufnahme bei frommen Hirten und Heerden. – Ob aber in dem Lande und in der Gegend, wo wir reisen, Dein Wort, Dein theures Sacrament, die Gemeinschaft der Heiligen und die süße Brüderschaft nicht zu finden ist, Gemeinden des reinen Bekenntnisses umsonst gesucht werden, fremde Lehre, fremde Kirche ansäßig ist, das Gefühl der Fremdlingschaft sich schärfer und härter bemerklich macht; so laß uns zufrieden sein mit dem, was da ist, und die Gemeinschaft nicht erzwingen wollen, wo sie nicht sein kann. Kann ich nicht mit denen, die da feiern, zum Abendmahle gehen, – kann ich das Wort nur wie auf der Hut und Wache hören, mich nicht mit Vertrauen der Predigt hingeben; so laß mich doch froh sein, wenn nur Dein allerheiligster Name, o Jesu, noch angebetet, Dein Kreuz erhöht ist, und ich, bei all meinem Widerspruch gegen vorhandenen Irrthum und falsche Lehre, mit den Leuten der Fremde Deine allerheiligste Person loben und anbeten und Dir danken darf. O lehre mich überall lauterlich meines Glaubens leben und froh sein, und mit den Christen der verschiedenen Confessionen die

Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Löhe: Raphael. U. E. Sebald’sche Verlagsbuchhandlung, Nürnberg 1862, Seite 62. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Raphael.pdf/78&oldid=- (Version vom 1.10.2017)