Seite:Wilhelm Löhe - Rauchopfer für Kranke und Sterbende und deren Freunde (3. Auflage).pdf/152

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alles Trostes: du siehst und weißt, daß wir von Natur schwach, blöde und verzagt sind und im Kreuz ohne deine göttliche Hilfe und Beistand nicht können bestehen. Darum rufe ich zu dir, wenn du mir Krankheit oder sonst Widerwärtigkeit zuschickst, du wollest mich fest im Glauben und beständig in der Geduld erhalten. Verleih mir Gnade, daß ich deine väterliche Hand und Züchtigung möge erleiden mit sanftem Geist und stillem Herzen. Gib mir Geduld, welche mir hoch vonnöthen ist in Leidenszeit, auf daß ich deinen Willen thue und die Verheißung empfange. Lehre mich, daß ich dir, meinem Gott, still halte, wenns übel geht, damit ich die Trübsal nicht für ein Zeichen deiner Ungnade achte und in meinem Herzen nicht etwa wider dich murre oder sonst unleidlich werde. Laß mich erkennen, daß du, welchen du lieb hast, auch züchtigest zu seiner Beßerung, auf daß ein Mensch in Gottes Furcht demüthig wandele, sein Vertrauen nicht auf das Zeitliche stelle, sondern auf Gott,