Seite:Wilhelm Löhe - Rauchopfer für Kranke und Sterbende und deren Freunde (3. Auflage).pdf/187

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liege, wie im tiefen Waßer, da kein Grund ist, und stecke in tiefem Schlamm. Meine Seele ist voll Jammers, und mein Leben ist nahe bei der Hölle. Ich liege geachtet gleich denen, die zur Hölle fahren. Mein Herz zagt und ängstet sich in meinem Leibe, und des Todes Furcht ist auf mich gefallen. O Herr Gott, errette mich! Eile, mir zu helfen! Führe meine Seele aus der Höllenangst! Vergib mir all meine Sünden, aus welchen der Teufel eitel hohe, große Berge macht, hinter welchen ich deine Gnade nicht sehen soll. Laß mir doch einen Anblick werden deiner Barmherzigkeit und beraube mich nicht deiner göttlichen Huld. Tröste mich wieder, mein Gott, auf daß mein Herz gestillet und fröhlich werde. Du bist ja größer, als unser Gewißen, du kannst es, ob es uns gleich anklagt, doch durch dein Evangelium und fröhliche Botschaft wohl zum schweigen bringen, und wiewohl meine Sünden mächtig und blutroth sind, so ist doch deine Gnade viel mächtiger und du kannst mich