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2.
In Anfechtung der Sünden.

 73. Herr, strafe mich nicht in deinem Zorn und züchtige mich nicht in deinem Grimm, denn deine Pfeile stecken in mir, und deine Hand drückt mich. Es ist nichts gesundes an meinem Leib vor deinem Dräuen, und ist kein Friede in meinen Gebeinen vor meiner Sünde. Mein Herz bebt, meine Kraft hat mich verlaßen, und das Licht meiner Augen ist nicht bei mir. Es hat mich Leiden umgeben ohne Zahl. Es haben mich meine Sünden ergriffen, daß ich nicht sehen kann: ihrer ist mehr, denn Haar auf meinem Haupt, und mein Herz hat mich verlaßen. Es haben mich umfangen des Todes Bande, und Höllenangst hat mich getroffen. Siehe, mein Gewißen gibt Zeugnis und steht wider mich. Ich fühle eitel Todesangst und habe keine Ruhe vor dem schrecklichen Anblick der Hölle. Ich