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hat, und gewesen ist, was sie hieß, das ist allerdings eine Frage, welche ich nicht zu beantworten vermag. Aber ohne Zweifel würde die Familie der Vier zusammen eine heilige Familie gewesen sein, wenn man das von ihr hätte sagen können; sie würde eine Verkörperung eines heiligen göttlichen Gedankens gewesen sein, die Gott und Menschen erfreuen könnte, ein Spiel der Weisheit Gottes bei den Menschenkindern. Diese Familie war aber auch abgesehen von den Namen eine heilige Familie. Die Mutter zog ihre Töchter in der Furcht Gottes und in der Liebe Jesu, des einigen Erlösers, auf, und als sie herangewachsen waren, und der HErr ihnen die Marterkrone darreichen wollte, war niemand eifriger im Zuspruch und in der Ermuthigung, als die Mutter Weisheit: ja sie konnte das Glück, das ihren Töchtern blühte, als eine wahre Mutter Weisheit so völlig fassen, daß sie ihre drei Töchter mit Freuden sterben sah. Da kam unter der Lobpreisung der Weisheit Fides (der Glaube) zum Schauen, Spes (die Hoffnung) zum Haben, und Charitas (die Liebe) zu ihrer Heimath und zu ihrem Ursprung. Sophia selber aber, die Mutter, vermochte es nicht bloß, ihre Töchter dem HErrn zu opfern, sondern auch ohne sie

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Wilhelm Löhe: Rosen-Monate heiliger Frauen. S. G. Liesching, Stuttgart 1860, Seite 148. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Rosen-Monate_heiliger_Frauen.pdf/168&oldid=- (Version vom 9.10.2016)