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Worten (denn ich entsinne mich derselben gar wohl), daß ein Redner die Ordnung verstecken soll, auch sogar bis auf die Zahl seiner Beweisgründe, dergestalt, daß man sie nicht zählen könne, ob sie schon an und für sich unterschieden seyen, und daß man keine deutlich angemerkte Eintheilung der Rede solle sehen lassen. Allein die Plumpheit der letzten Zeiten ist so groß worden, daß man die Ordnung in einer Rede nicht erkennt, es sey denn, daß derjenige, der sie hält, bald bei dem Anfang den Zuhörern davon Nachricht gebe und sich bei einem jeglichen Punkte aufhalte.“




 Die oben geäußerten Gedanken über das Predigen werden es glaublich machen, daß der Verf. alleine dem Wunsche des Verlegers nachgab, wenn er die nachfolgenden, allerdings sehr geringen Arbeiten dem Drucke wieder überließ. Es steht indeß in der Hand des HErrn, auch das Geringste und Verächtlichste zu erwählen, um da oder dort an einer Seele im Verborgenen Barmherzigkeit zu üben und Ehre Seines Namens einzulegen.

 Friede mit dem Leser!


 B. 4. Junius 1836.


W. L.