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es ist, und vereinige sich zu einerlei Gestalt. Und wie am Leibe das Aug, das Ohr, der Mund, die edelsten Glieder am geziemenden Platze stehen, so am Körper der Kirche das Presbyterium, das Eine, wahre Episkopat, in apostolischer Einfalt, Kraft und Schöne. An dies schließe sich ohne Laienhochmuth die Schaar der Gläubigen, sei mit ihm Eins, lebe und sterbe mit ihm. Der Segen Gottes ruht auf solcher Eintracht.

 Gott helfe uns hier und Sein guter Geist leite uns zu wahrer Einigung! Ja ER helfe – und wenn bei gutem Willen, bei treuem Halten am alten Standpunkt und bei inniger Sehnsucht nach dem Vorwärts, nach dem sich am Ende alle sehnen, dennoch hie und da gefehlt wird; so vergebe er die Sünde und helfe uns doch.

 Seine Lerchen singen, ehe der Frühling kommt, und singen bis er kommt! Singt eine zu früh und erstarrt vor dem Frühling im Abschiedssturm des Winters; Er hat andere – und gibt am Ende aus Gnaden dennoch den Frühling!

Den wünsche ich allen meinen Brüdern und auch mir!
Amen.




Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Löhe: Unsere kirchliche Lage im protestantischen Bayern. Verlag der C.H. Beck'schen Buchhandlung, Nördlingen 1850, Seite 122. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Unsere_kirchliche_Lage_im_protestantischen_Bayern.pdf/131&oldid=- (Version vom 1.8.2018)