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6. Du sollst, wie du gehört hast, keinen Geist fragen. Redet er aber von selber, so wisse, daß Christus Luc. 4, 41. die unsaubern Geister nicht reden ließ und auch St. Paulus Apostelgesch. 16, 16. ff. der Teufel Lob nicht ertrug, geschweige ihr sonstiges Geschwätz. Achte nicht darauf, sondern sprich ein gläubiges und kräftiges: „Hebe dich weg von mir, Satan!“ Matth. 4, 10.

 Mit Einem Worte! Habe nichts mit Geistern zu thun. Entschlage dich wie immer und laß sie in deinen Augen etwas Kleines seyn. Wandle deinen stillen Gang durch’s Leben als ein Katechismusschüler JEsu ohne Fürwitz. Bleibe am Worte in deinem ganzen Leben. Kommt es zum Scheiden, so wirst du versammelt zu den Geistern der vollendeten Gerechten und keine Qual wird dich berühren. Du wirst dann von dem Elend dieser Erde nichts mehr wissen, nichts mehr wissen wollen, sondern deiner Nachgelassenen in herzlicher Fürbitte friedlich und freudig warten, wie auch wir auf Vereinigung mit den Seligen fröhlich hoffen, ohne uns in’s Geheimniß ihrer verborgenen Herrlichkeit fragend und forschend zu verlieren.

Gott sei uns allen gnädig!
Amen.




Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Löhe: Was ist es mit den Geistererscheinungen?. C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1843, Seite 34. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Was_ist_es_mit_den_Geistererscheinungen.pdf/34&oldid=- (Version vom 24.7.2016)