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alles hervor. Der Wald, die grünen Felder blinken schön, wenn ich über die Mauer schaue. Die Strohbänke sind fertig. Im Hause geht alles seinen stillen Gang in guter Ordnung.... Gott segne Deinen und Deiner Kinder Aufenthalt....

 „Leben Sie wohl, Frau Landconfect, gedenken Sie fleißig Ihres Sie ewig, unaussprechlich, ,namenlos‘ liebenden

οὔτις 




Neuendettelsau, 20. Mai 1840. 

 ...„Es ist heute 14 Tage, seitdem Du in Frankfurt angekommen und hier mannichfach vermißt worden bist. Die Zeit geht vorüber, ich freue mich, Dich abzuholen, so zuwider mir das Reisen ist. Morgen über acht Tage ist Himmelfahrt, am Abend will ich von hier wegfahren. Laß mich hoffen, daß diese Reise uns nur noch inniger vereint hat für die Lebensreise, daß sie uns überzeugt hat, daß unsre Ehe von dem HErrn beschlossen war und ist, daß wir fröhlicher noch zusammen mein Haus wieder betreten als am 1. August 1837. Neuendettelsau selbst hat keine sonderliche Lieblichkeit für mich. Der HErr hat mich hieher berufen, das macht mir die Gemeinde lieblich. Riefe er mich an einen Ort, wo ich weniger Hindernisse hätte, vielleicht gienge ich gerne, aber mit Dir, und da wär’s mir dann doppelt leicht. Indes – bleiben wir im Frieden hier!

 „Da hast Du einen langen Brief, den letzten vor meiner Abreise. Briefe sind immer schöner als die Menschen, von welchen sie stammen. Hast Du den lebendigen Brief, der da kommen soll, lieber, oder einen geschriebenen? Willst Du lieber geschriebene, so gehst Du nach Dettelsau, ich bleib in Frankfurt, dann gehts noch eine Weile so fort... Gott segne Dich, meine wertheste Frau, und

Deinen Utis.“ 


Empfohlene Zitierweise:
Johannes Deinzer: Wilhelm Löhes Leben (Band 2). C. Bertelsmann, Gütersloh 1880, Seite 17. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6hes_Leben_Band_2.pdf/23&oldid=- (Version vom 1.8.2018)