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Tage in Nürnberg erlebt, wo sich die Schaar der Ungläubigen an den König Ludwig wendeten, nicht um eine Kirche der Ungläubigen bilden zu dürfen, was sie natürlich unter gegenwärtigen Umständen leicht hätten erringen können, sondern um Sitz und Stimme und volle Berechtigung in unserer Kirche zu erlangen. Ein echter Teufelskniff, der ihnen nicht hinausgehen wird. Jedenfalls gehen wir ernsten Wendungen der kirchlichen Dinge entgegen. Hier heißt es: Oremus! Meine Hoffnung ist nicht ganz aus, daß bei einer Auflösung der Dinge, wie sie jetzt sind, die h. Kirche sich unter unserm Volke schöner bauen wird.

 „Auf alle Fälle ist Passionszeit, und es wird gut sein, wenn sich die Gleichgesinnten zuweilen ein ernstes Wort zurufen. Die Wege sind dunkel, die Sonne scheint durch Nebel und der Mond ist blutigroth, wie bei der letzten Finsternis. Meinen armen Zuruf vernehmen Sie und Ihr von mir herzlich gegrüßter Gemahl hiemit. Der HErr sei mit Ihnen, erleuchte, stärke, leite Sie bis in’s ewige Leben hinein.

W. L.“ 




An Liesching. Im März 1848.

 „Ich folge bewundernd der Leitung Gottes, sehe auch für die Kirche manches Läuterungsfeuer kommen. Er sei aber willkommen, der Glutbräutigam, der seine Braut mit Feuer taufen, aber nicht verzehren kann. Lassen Sie uns statt der Cocarde die grünen Kräuter des Gründonnerstags auf den Hut stecken und aufschauen zum Vorhang, hinter welchem unser Anker eingeschlagen ist.“




An Denselben, am 10. April 1848.

 „Man vergißt, daß die materiellen Uebel durch alle diese Dinge (Aenderung der Staatsform, Abschaffung gewisser drückender

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Johannes Deinzer: Wilhelm Löhes Leben (Band 2). C. Bertelsmann, Gütersloh 1880, Seite 264. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6hes_Leben_Band_2.pdf/270&oldid=- (Version vom 1.8.2018)