Seite:Wilhelm Löhes Leben Band 2.pdf/315

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so lange keine Freudigkeit haben auf sie zu dringen, als nicht die Kirche zu einer bündigen Erklärung gekommen sei darüber, was ihr als das Wesentliche, Unveräußerliche an ihren Symbolen gelte. Was aber die Kirchenzucht anlange, so sei das Wesentliche derselben da gewahrt, wo der Pastor vermöge der Schlüsselgewalt die Macht habe, von den Gnadenspenden der Kirche auszuschließen. Erst wenn diese nicht von Menschen, sondern vom HErrn stammende Macht ihm genommen oder ihm die Hände gebunden werden sollen, sei es für den treuen Hirten Zeit zum Austritt und auch dann erst, wenn er auf die Gefahr der Suspension und Absetzung hin das Äußerste versucht habe. „Verzeihen Sie mir, – fährt er dann fort – aber mich jammert der tausend und aber tausend Menschen, die nicht wissen Unterschied was rechts oder links ist. Es ist ein Verwerfungsgericht Gottes über ein Volk, wenn die lutherische Kirche Landes- oder Volkskirche zu sein aufhört.“ Er spricht sodann den Wunsch aus, daß es zwischen Löhe und den Erlanger Freunden zu einer Verständigung komme und in Folge dessen Löhes Bleiben in der Landeskirche ermöglicht werde und schließt mit den Worten: Der Gott des Friedens segne alle Ihre Verständigungsversuche, der Vater des Lichtes gebe Ihnen helles ungetrübtes Licht in dieser heiligen Sache, der Auferstandene sei mitten in Ihrer Versammlung nach Quasimodogeniti und gebe Ihnen im Hinblick auf das Feld der Totengebeine Gedanken des Heils und Machtworte des Geistes aus der Fülle seiner sanften barmherzigen Liebe etc.




Verhandlungen mit der theologischen Fakultät in Erlangen.

 Löhe antwortete den beiden Professoren Hofmann und Thomasius in einem an beide gemeinsam gerichteten Briefe vom 7. April 1849. Dieses Antwortschreiben Löhes darf, da es eine ausführliche

Empfohlene Zitierweise:
Johannes Deinzer: Wilhelm Löhes Leben (Band 2). C. Bertelsmann, Gütersloh 1880, Seite 309. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6hes_Leben_Band_2.pdf/315&oldid=- (Version vom 1.8.2018)