Seite:Wilhelm Löhes Leben Band 2.pdf/433

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vielleicht eben im entscheidenden Kampfe um die alten Güter und Schätze der lutherischen Kirche begriffen sei, mit dem Bekenntnisse lutherischer Überzeugung die Teilnahme am Abendmahle begehre, so versage er einem solchen seine Bitte nicht; denn damit werde keine Pflichtverletzung an der eigenen Kirche begangen, sofern man nur denen, die das heil. Abendmahl begehrten, bezeugt habe, daß die Teilnahme an demselben ein Akt des Mitbekennens sei. Begehrten solche es darauf hin mit uns zu empfangen und mit uns zu bekennen, so nehme er sie an und wünsche ihnen Gottes Segen. Es könne jedoch auch andere Fälle geben, wo es Pflicht sei, die Zulassung zu versagen; aber für dergleichen einzelne Fälle lasse sich nicht durch ein Gesetz vorsorgen. Der Redende bezeichnete zum Schlusse seine von der Petition abweichende Grundansicht dahin: „Das ist das rechte Luthertum, zuerst Christus und der Glaube, dann erst die Kirche, und bei der Kirche, wieder zuerst die innere Gemeinschaft der Gläubigen, die Gemeinschaft der Heiligen, dann die äußere kirchliche Gemeinschaft.“

 Der Ausschußantrag wurde darauf hin einstimmig angenommen. Dasselbe geschah mit dem Antrag des Ausschusses über den fünften Punkt der Petition: „daß vom Königlichen Oberkonsistorium auf geeignete konfessionell kirchliche Versorgung der in der Diaspora lebenden Lutheraner überhaupt und der lutherischen Soldaten in der Pfalz insonderheit möglichst Bedacht genommen werden möge.“

 Die sämtlichen übrigen Anträge der Petition wurden nach den Anträgen des Ausschusses „zur Würdigung und sachgemäßen Erledigung vertrauensvoll in die Hände des hohen Kirchenregiments gelegt.“

 Wiewohl sich also nach dem Mitgeteilten die Synode darauf beschränkte, die Erledigung der Beschwerden Löhes vertrauensvoll in die Hände des Kirchenregiments zu legen, so hatte Löhe doch

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Johannes Deinzer: Wilhelm Löhes Leben (Band 2). C. Bertelsmann, Gütersloh 1880, Seite 427. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6hes_Leben_Band_2.pdf/433&oldid=- (Version vom 11.5.2019)