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haben schienen; wir trösten uns dessen, daß wir dabei aus verehrtem und geliebtem Munde das Zugeständnis von „Übelständen“ vernehmen, „über welche man sich zu beklagen ein Recht hat“, und die Versicherung, „daß die Wahrung des Bekenntnisses dem Kirchenregiment eine Herzensangelegenheit ist“ und freuen uns, daß die Generalsynode doch die wichtigsten Punkte unsrer Petition dem Kirchenregiment zur Berücksichtigung einstimmig empfohlen hat. Denn wir sind überzeugt, daß, wenn mit diesen Ernst gemacht wird, die Erledigung der andern von selbst nachfolgen muß. Das gebe Gott!“




Die Agitation des Jahres 1856 und dadurch veranlaßte Reformgedanken Löhes.

 Nach dem im ganzen befriedigenden Verlauf der Generalsynode von 1853 schien es, als würde die durch die Ereignisse der Jahre 1848 und 1849 auch auf kirchlichem Gebiete hervorgerufene Bewegung in der bayerischen Landeskirche in die Bahnen einer gedeihlichen und friedlichen Entwicklung einlenken. Durch eine Reihe von Maßnahmen bewies das Kirchenregiment seine ernste Absicht, diese Entwicklung mit den ihm zur Verfügung stehenden Mitteln zu fördern, indem es namentlich die dahingefallenen kirchlichen Ordnungen einer besseren Vergangenheit der lutherischen Kirche wieder aufzurichten bemüht war.

 So wurde zunächst durch königliche Entschließung vom 1. Februar 1854 das von der Generalsynode begutachtete neue Gesangbuch eingeführt. Schon die Einführung dieses Gesangbuchs, mit welchem doch der Landeskirche eine wertvolle Gabe geboten wurde, stieß indes auf Mißverstand und üblen Willen. Noch weit größeren Bedenken und Widerwillen begegnete die durch königliche Entschließung

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Johannes Deinzer: Wilhelm Löhes Leben (Band 2). C. Bertelsmann, Gütersloh 1880, Seite 430. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6hes_Leben_Band_2.pdf/436&oldid=- (Version vom 1.8.2018)