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der Kirchenzucht für notwendig und heilsam erachteten.“ Diese pfarramtlichen Berichte sollten die Basis einer der nächsten Generalsynode zu machenden Vorlage zur Wiederherstellung der Kirchenzucht bilden.

 Ein dritter Erlaß „Normen zur Sicherstellung des geistlichen Amtes gegen ungebührliche Zumutungen betr.“ – gleichfalls vom 2. Juli 1856 – verfügte „in Rücksicht auf die von der Generalsynode des Jahres 1853 gestellten Anträge und in Gemäßheit der in diesem Betreff ergangenen allerhöchsten Entschließung vom 7. Januar 1856“, daß Lästerer und offenbare Verächter der Kirche als Taufpaten nicht angenommen, daß gefallenen Brautpaaren bei ihrer Trauung die auszeichnenden Ehren unbescholtner Brautpaare nicht zugestanden und daß beharrlichen Lästerern und offenbaren Verächtern der Kirche, wenn sie in Unbußfertigkeit versterben, bei dem Begräbnisse die Ehre der Begleitung des Leichenzuges durch den Geistlichen und der kirchliche Segen versagt werden sollte. Zur Sicherung des Verfahrens der Geistlichen vor Mißgriffen wurde denselben in allen Fällen, wo solche disciplinarische Maßregeln zur Anwendung kommen würden, vorgängige Belehrung der Gemeinden über den Zusammenhang der kirchlichen Rechte und Pflichten und Anzeige an das Kirchenregiment zur Pflicht gemacht.

 Ein vierter, ebenfalls vom 2. Juli 1856 datierter Erlaß, „die Verordnung vom 18. Mai 1838, die Anmeldung zur Kommunion und die Wiederverehelichung geschiedener Personen betr.“, sicherte bezüglich der Wiederverehelichung und Trauung geschiedener Personen den Geistlichen schonende Berücksichtigung ihrer Gewissensbedenken zu, „insolange dem dermaligen Bestande der Gesetzgebung die erwünschte Abänderung nicht auf legislativem Wege zugegangen sei“; wogegen ein fünfter Erlaß vom 9. Juli 1856, „die persönliche Anmeldung der Verlobten bei Proklamationen und die Aufgabe des geistlichen Amtes in dieser Beziehung betr.“, die Geistlichen anwies,

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Johannes Deinzer: Wilhelm Löhes Leben (Band 2). C. Bertelsmann, Gütersloh 1880, Seite 433. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6hes_Leben_Band_2.pdf/439&oldid=- (Version vom 1.8.2018)