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des Kirchenregimentes. Wir wollen unsere desfallsige Bitte nicht weitläufig motivieren, hoffen vielmehr, daß sie in Sinn und Herzen unserer obersten Vertreter längst motiviert sei. Aber das glauben wir doch sagen zu müssen, daß das große Geschenk der Verpflichtung, Lehrzucht und Zucht, welches wir nun ja fast wie zum ersten Male gegeben begrüßen, einen großen Teil seines Wertes verlieren würde, wenn nicht diejenige Bereinigung des kirchlichen Organismus hinzuträte, welche allein eine Gewähr für die treue Ausübung neu anerkannter kirchlicher Grundsätze der Verpflichtung und Zucht geben kann. In der Bitte um völlige Trennung beider Kirchen spricht sich die innige Lust unserer Herzen am Frieden aus; denn hier ist Friede bei der Trennung. In der Gewährung der Bitte würde uns Abhilfe vieler einzelner Übel gewährt, welche uns bisher den Stand und das Wirken in der bayerischen Landeskirche erschwerten. Wir bekämen hier zugleich multum und multa, großes und vieles. – Möge diese unsere Bitte in dieser wichtigen Zeit, wo, wie verlautet, Vorlagen in betreff des Religionsediktes an den Landtag gelangen sollen, angenehm sein und unser Gebet zum Geiste des Herrn um heiligen Mut, guten Rat und gerechte Werke unserer obersten Kirchenbehörde Erhörung finden.

Mit völligster Ehrerbietung verharren
Eines königlichen Oberkonsistoriums
unterthänigst gehorsamste etc. 




Nr. 5.


Neuendettelsau am 14. Januar 1852.
Königliches Konsistorium.

 Da die von dem königlichen Oberkonsistorium durch Reskript vom 5. November vorigen Jahres erheischte letzte Erklärung des unterthänigst gehorsamst Unterzeichneten vom 20. November vorigen Jahres durch die

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Johannes Deinzer: Wilhelm Löhes Leben (Band 2). C. Bertelsmann, Gütersloh 1880, Seite 555. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6hes_Leben_Band_2.pdf/561&oldid=- (Version vom 1.8.2018)