Mit dem Eintritt Löhe’s in den ehelichen Stand und in das Pfarramt hat der erste Band dieser Biographie geschlossen. So reihen sich an den Schluß des ersten passend die beiden Anfangskapitel dieses Bandes an, deren erstes das häusliche, das zweite das pfarramtliche Leben Löhe’s schildern soll.
Unter dieser Rubrik pflegt man in Biographieen in der Regel etwas Zusammenfassendes am Ende zu geben. Wenn wir abweichend von diesem Gebrauch hier bereits ein Kapitel dieses Inhalts einfügen, so rechtfertigt sich das wohl durch den Umstand, daß Löhe’s eheliches Leben nur eine kurze Episode seines Lebenslaufes bildete. Versuchen wir es denn, von dieser Blüthezeit irdischen Glücks in Löhe’s Leben ein kurzes Bild zu entwerfen.
Löhe selbst war sparsam in Mittheilungen aus der Zeit seines ehelichen Lebens. Nur in Stunden, wo seine Seele weicher gestimmt war, stahl sich ein Wort der Erinnerung an jene schönen Tage über seine Lippen. Wenn er dann in bewegterem Tone als gewöhnlich anfieng: „Auch ich war einmal verheiratet“, so klang dies manchem, der ihn nur aus der Zeit seines einsamen
Johannes Deinzer: Wilhelm Löhes Leben (Band 2). C. Bertelsmann, Gütersloh 1880, Seite 1. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6hes_Leben_Band_2.pdf/7&oldid=- (Version vom 1.8.2018)