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Jahr 1849 die verwaiste Stelle einer Repräsentantin des Hauses und leitete Löhe’s Hauswesen bis zum Jahr 1853, wo dann Löhe’s Tochter die Führung des väterlichen Haushalts übernahm und – wenn auch mit längeren durch Krankheit veranlaßten Unterbrechungen – bis zu ihres Vaters Tode behielt.

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 Wenn auch die klaffende Lücke, die Helenens Tod im Hause Löhe’s hinterließ, nie wieder völlig sich schloß, so war doch durch Gottes Barmherzigkeit Löhe für sein verlorenes Erdenglück mancher Ersatz in der treuen Liebe anhänglicher Freunde bereitet. Unter diesen war wohl der damalige Functionär am Landgerichte Heilsbronn, der jetzige Bezirksgerichtsrath Hommel in Ansbach, der am häufigsten anwesende, dessen Umgang Löhe namentlich in den ersten Jahren seiner Wittwerschaft oft zum Troste gereichte. Er benutzte die Nähe von Tettelsau und kam jeden Samstag dorthin, um den Sonntag daselbst zuzubringen. In Folge dieser häufigen, fast regelmäßigen Besuche in Löhe’s Haus wurde H. fast wie ein Glied der Familie betrachtet, und es war Löhe schmerzlich, als H. als Assessor an das Landgericht Hilpoltstein versetzt wurde. „Du mußt wissen“ – schreibt er am 2. August 1848 an seine Tochter – „daß mein Freund, Herr Friedrich Hommel, Assessor in Hilpoltstein geworden ist. Nahe an fünf Jahre, seitdem deine gute Mutter daheim ist, habe ich mit ihm Alles was Euch, mich, mein Amt und Wirken angeht, besprechen können, und er ist mein treuer Freund und Ratgeber in allen Stücken gewesen. Die Samstagabende und Sonntage waren mir immer sehr lieb, weil er da war. Das ist nun auch vorbei. Jetzt muß ich den HErrn Jesum allein zum Ratgeber erwählen, und da ich im Schwabenalter bin, ist’s auch recht, daß ich mit Ihm allein bin. Ich werde anfangs an Sonnabenden und Sonntagen

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Johannes Deinzer: Wilhelm Löhes Leben (Band 2). C. Bertelsmann, Gütersloh 1880, Seite 69. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6hes_Leben_Band_2.pdf/75&oldid=- (Version vom 1.8.2018)