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	Hans Witte: Der Sagnac-Effekt: ein Experimentum crucis zugunsten des Äthers?

gerichteter Ätherwind (vent relatif de l’éther) mit demselben Absolutbetrag

$v=2\pi \cdot N\cdot r\,$

1)

der relativen Äthergeschwindigkeit.

Die gedachte Drehung des Systems erfolge links ($L^{*}$) herum,

dann geht der relative Ätherwind im Verhältnis zu dem ruhend gedachten System rechts ($R^{*}$) herum.

Von den beiden mit $R$ und $L$ bezeichneten, rechts und links herumlaufenden Lichtstrahlen wird daher der eine, nämlich der Strahl $R$, zunächst schneller von $O$ weg, dann in gleichem Maße schneller um den ganzen Kreis herum und ebenso schneller wieder zu dem Punkt $O$ hingeführt, der andere, $L$, wird in gleicher Weise zurückgehalten. —

Wenn irgend eine Welle durch eine relative Strömung $v$ des wellentragenden Mediums schneller befördert oder zurückgehalten wird, dann ist bekanntlich in erster Annäherung die Zeit $\Delta T$ der Verfrühung oder Verspätung gegenüber der bei der Standardgeschwindigkeit $c$ gebrauchten Normalzeit $T$ bestimmt durch

${\frac {\Delta T}{T}}={\frac {v}{c}},$

falls die Richtungen von $v$ und $c$ genau zusammenfallen bzw. genau entgegengesetzt sind; statt der Zeit $\Delta T$ kann man auch die (scheinbare) Wegverkürzung oder -verlängerung $\Delta U$ einführen, dann ist $\Delta U$ im Verhältnis zum Normalweg („wirklichen“ Weg) $U$ bestimmt durch:

${\frac {\Delta U}{U}}={\frac {v}{c}};$

Empfohlene Zitierweise:
Hans Witte: Der Sagnac-Effekt: ein Experimentum crucis zugunsten des Äthers?. Berichte der Deutschen Physikalischen Gesellschaft, 16, 1914, Seite 145. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:WitteSagnac1.djvu/4&oldid=- (Version vom 1.8.2018)