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Seite:Zapolska Käthe.djvu/267

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ihrem Geliebten geschickt, so hätte auch Johann keinen Anlaß zur Eifersucht gehabt! War es ihre Schuld, daß sie die Befehle der Herrin ausführen mußte?

Und Johann aufzuklären über die Sachlage war ihr rein unmöglich, zumal da er sie so plötzlich überfiel, daß sie gar nicht zu Worte kommen konnte. Dann lief er davon und schloß sich ein, und sie fürchtete sich, bei ihm anzuklopfen.

Zermartert also, tief seufzend und mit geschwollenem Gesichte, stieg sie langsam die Treppe hinauf. Was hatte sie nur verschuldet, daß Gott sie so hart bestrafte! In der Küche angelangt, machte sie sofort die Lauge zurecht, die sie zum Scheuern brauchte.

Da es Sonnabend war, harrte ihrer eine Menge Arbeit.

Der Kopfschmerz aber setzte ihr immer ärger zu, und an den Schläfen klopften ihr alle Adern. Kalte Waschungen und Umschläge brachten ihr keine Linderung, sondern vermehrten nur noch den brennenden Schmerz.

Zwei Stunden schon war sie beschäftigt mit dem Säubern der täglich gereinigten und immer wieder beschmutzten Küchengeräte.

Budowski hatte, wider seine Gewohnheit, sich noch nicht schlafen gelegt, sondern wartete auf seine Frau und lief ungeduldig in den Zimmern herum mit dem Lichte in der Hand, dessen Stearin auf den Fußboden und alle Möbel tropfte.

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Gabriela Zapolska: Käthe. Berlin o. J., Seite 267. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zapolska_K%C3%A4the.djvu/267&oldid=- (Version vom 1.8.2018)