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hätten werden mögen; bald für, bald gegen seine Meinung. Ich habe aber dem Leser darinn nicht vorgreifen wollen, weil ich keine edlere Frucht des Lesens kenne, als daß es zu eignen Gedanken reizet. Und o wie weit haben uns die seitdem beinahe verflossene zwei Jahrhunderte gefördert! Wie manche Triebfeder ist völlig stumpf worden, der Andreä noch viel zutrauete! wie manches Samenkorn hat sich entwickelt, in dem er damals noch nichts weniger als die Kräfte ahndete, die es seitdem gezeigt hat! In allen diesen Gesichtspunkten sind seine kurzen Gespräche sehr lehrreich.
Ruhe also wohl, edle Asche! Was dein lieblicher ernster Geist mir war, möge er andern werden.
Empfohlene Zitierweise:
Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter (Fünfte Sammlung). Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1793, Seite 94. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zerstreute_Blaetter_V.djvu/110&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter (Fünfte Sammlung). Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1793, Seite 94. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zerstreute_Blaetter_V.djvu/110&oldid=- (Version vom 1.8.2018)