Seite:Zerstreute Blaetter V.djvu/356

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im wirklichen Feldzuge gegen seinen Feind sehen, da sein Freund, der gerechte[WS 1] und edle Sickingen des Schwäbischen Bundes Haupt war. Hier bemerken wir nur, daß die Stimme, die sich jetzt für ein ungehörtes Bruderblut erhob, bald zu Kayser und Reich über allgemeinere Angelegenheiten rufen sollte, und sich an einem so sonderbaren tragischen Familien-Vorfall zum Voraus gleichsam nur üben muste. – In diesem


Sei nicht, o Leser, von zu zartem Ohr;
sonst ist die herbe Speise nicht für dich.
Ein hartes Werk beginnen wir, und hart
sind unsre Worte: denn auch Er war hart,
auf den wir treffen und hart seine That.
Wenn du dies Bändchen liesest, denk’: es schrei’t
ihn unschuldig-ungerächtes Blut.

Und am Ende des Buchs sagt er:

Hassen, o Leser, kannst du mein Buch nicht; nur den Tyrannen
     kannst du hassen und mußt, wer du vom Volke auch seyst.
Hassenswerth ist die That, und hassenwerth, der sie übte;
     aber verdienet der, der sie verkündiget, Haß?
 Redlich für die Sache.
 Hutten.


  1. Vorlage: gevechte
Empfohlene Zitierweise:
Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter (Fünfte Sammlung). Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1793, Seite 340. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zerstreute_Blaetter_V.djvu/356&oldid=- (Version vom 1.8.2018)