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Ernst und verachtend sah es die Alte an, und sprach: Schäme dich, Leichtsinnige! Ist dies das Glück deiner Zeit? ist dies der Fortgang deiner gerühmten Feinheit? Als ob ich das Alles nicht gekannt hätte! Ich schwöre dir: Hundert und tausendmal ward das zu meiner Zeit erdacht, aber sogleich verworfen; tausendmal versucht, aber sofort eitel und nichtig befunden; es wollte sich einschleichen und ward hinausgestoßen, bis ich endlich durch lange Uebung und durch die gewisseste Erfahrungen lernte: „Nichts sei so sicher, so beständig, so angenehm, so vortheilhaft für dieses und jenes Leben, als Einfalt und Wahrheit.“
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Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter (Fünfte Sammlung). Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1793, Seite 57. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zerstreute_Blaetter_V.djvu/73&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter (Fünfte Sammlung). Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1793, Seite 57. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zerstreute_Blaetter_V.djvu/73&oldid=- (Version vom 1.8.2018)