Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Die Grammatiker hatten gehört, daß die Burg der Wissenschaft oben auf dem Gipfel eines Berges stehe; wo irgend sie also ein Häusgen auf einem Hügel wahrnahmen, da eilten sie mit großem Geräusch hin, und begehrten eingelassen zu werden.
Wie sehr betrogen sie sich! Der Weg zur wahren Burg hebet sich nur allmählich; er führt durch mehrere verschlossene Pforten, und hat manche Ruheplätze nöthig.
Unten, kaum über dem Fuß des Berges, ist die erste Herberge; da wird den Knaben zuerst die Zunge gelöset und sie etwa zu drei Sprachen gewöhnt. Höher hinauf lernen sie diese Sprachen feiner, artiger reden. Nun kommt man an ein höheres Schloß, wo der ganze Leib gleichsam, mit allen seinen Gliedern geübt, anatomirt, behende
Empfohlene Zitierweise:
Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter (Fünfte Sammlung). Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1793, Seite 68. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zerstreute_Blaetter_V.djvu/84&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter (Fünfte Sammlung). Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1793, Seite 68. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zerstreute_Blaetter_V.djvu/84&oldid=- (Version vom 1.8.2018)