Seite:Zur kritischen Geschichte des Rastadter Friedens (1798).djvu/15

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wohl an Metternich’en einen stillen Bewunderer, aber der Genius dieses Mannes war nicht mächtig genug, diesen Unternehmungen zu dienen. Sein Herz wünschte mit seinem Herrn die Entfesslung der Ungern und Böhmen vom Joche der Sklaverei, aber sein Geist hätte sich unter dem Athleten-Werke beugen müssen, wenn Iosef ihn mit Andern zum Werkzeuge bestimmt hätte. Überdas war Metternich nie von Vorurtheilen der Jugend frei. In einem der düstersten und abergläubigsten Länder gebohren und erzogen, war er nicht stark genug den Kampf gegen Wahn, Aberglauben und Mönchthum mitzukämpfen. Josef beschenkte seine Staaten mit der Freiheit des Glaubens und der Meinungen; Metternich lag in dem alten katholischen Wahn und ließ den bleiernen Zepter des Mönchthums über sich schwingen. Was Josef aus der Hand der Natur empfangen hatte, war Metternich’en durchaus versagt; rascher feuriger Geist, reges Gefühl, vielseitige Empfänglichkeit, Witz und Scharfsinn. Josef haßte jeden Laurer; sein Tritt war frei vor den Augen des Volks. „Als er seine Regierung