Soldatenzeit
Soldatenzeit
Ich bin einmal Rekrut gewesen,
Jetzt ist die Zeit schon aus,
Jetzt geh ich voller Freuden
Zu meinem Maderl (meiner Mutter) z’Haus.
Zu meines Madels Tür,
Mein Madl kennt mich nimmer;
Das stell ich mir schon für.
Jetzt tritt ich hinein ins Haus
S’Madl kennt mich nimmer,
Sagt immer: Herr Soldat.
„Ja, Madl, kennst mi nimmer,
Kennst du mich nimmer mehr?
Mit Abschied grad’ daher.“
„Ja, Karl,“ sagt mein Madl,
„Bist du einmal selbst da;
Dein schöner blonder Schnurrbart,
„Bist g’wachsen wie a Kerzen,
Und hast an schönen Leib.“
„Ja, Karl,“ sagt mein Madl
„Mit dir hab’ ich mein Freud’!“
„Komm her, laß reden mit dir.
Dein Abschied hab’ ich g’lesen
Als braver Unteroffizier.
Du hast dich treu verhalten
Jetzt geb’ ich dir die Schlüssel
Und a Wirtschaft bis zum End’.“
Sag ich zu meinem Madl:
„Magst werden jetzt mein Weib?“
Das war mein größte Freud!“
Ich kommandier mein Weibchen
Halb links, halb rechts, grad’ aus!
Jetzt fragt’s: „Mann, was treibst da?“
Jetzt liegen wir beisammen,
Bei Tag und bei der Nacht.
Mein Vater hat’s mir erlaubt,
Weil ich den Abschied hab’.
Und fällt das Bajonett!
Sie schauet auf die Spitze,
Ob er ganz wagrecht steht.
Jetzt fragt’s: „Was soll man machen,
Das Exerzieren kannst du
Sakrisch guat im Federbett!“
Blümml, Wien.