Sophokles (Pseudonym)
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52. Sophokles
Sophokles läßt,
wie der Geschichtsschreiber Hekatäus
in seinem Buch über Abram und die Ägypter schreibt
geradezu Folgendes auf der Bühne rufen:
1
In Wahrheit ist nur Einer;Gott ist nur Einer,
2
der da den Himmel und die weite Erde schuf,3
das wilde Meer und die Orkane.4
Wir Sterblichen, wir irren in dem Herzen,5
wenn wir, zum Trost im Leiden,6
aus Stein, aus Erz uns Götzenbilder fertigen,7
aus Gold, aus Elfenbein.8
Und wenn wir diesen Opfer, schöne Feste feiern,9
so meinen wir, wir seien fromm.
2
Im Trauerspiele heißt es:
1
Es kommt die Stunde für die Welt,2
wo der goldfarbige Himmel3
das ganze Feuermeer in ihm herniedergießt.4
Und die gefräßige Flamme frißt,5
was immer in der Höhe und auf Erden ist;6
sie kennt dabei kein Maß und Ziel.
Kurz darauf heißt es:
7
Wenn so das All vergeht,8
verschwindet auch der Meereswogen ganze Tiefe.9
Die Erde ist leer von jeglicher Geselligkeit10
und ganz verbrannt.So gibt es keine Flügelwesen mehr.
11
Hernach empfängt sie alles,was je zuvor verlorenging.
Erläuterungen
52. Zu Sophokles
Die Verse handeln von der Einheit Gottes und der Torheit des Götzendienstes sowie von dem Weltende. Die Quelle ist die Schrift des jüdischen Pseudo-Hekatäus über Abraham. Die Verse sind unecht (De monarchia c. 2. 3. Clem. Al. Strom V 14, 113, 121 f. Euseb. Praep. ev. XIII, 13, 40. 48 C. Müller Fragm. hist. Graec. II 396.)