Zum Inhalt springen

Speisen- und Nährstofftafeln für Militär- und Anstaltsküchen, Schulen etc

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
<<< >>>
Autor:
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Speisen- und Nährstofftafeln für Militär- und Anstaltsküchen, Schulen etc.
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 5, S. Zwanglose Blätter, 88 a-b
Herausgeber: Ernst Ziel
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1883
Verlag: Verlag von Ernst Keil
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite

[088 b] Speisen- und Nährstofftafeln für Militär- und Anstaltsküchen, Schulen etc. (Verlag von E. S. Mittler u. Sohn, Berlin.) Die Kenntniß des Nährwertes unserer gebräuchlichsten Nahrungsmittel ist bis jetzt im Volke sehr wenig verbreitet, und wenn auch in den Schulen dieser Gegenstand theoretisch vorgetragen wird, so ist damit für das praktische Leben nicht viel gewonnen. Die Zahlen, welche das Kind auswendig zu lernen hat, entschwinden mit der Zeit leicht seinem Gedächtniß, und wenn später die Frauen auf den Markt gehen und ihre Einkäufe nach dem baaren Gelde zu bemessen haben, dann fehlt ihnen jeder Maßstab für den Nährwert der eingekauften Waare. Sie haben in der Schule zwar gelernt, daß ein Kilogramm Rindfleisch so und so viel Gramm Eiweiß enthält, aber sie haben in der Regel keine Ahnung davon, wie viel Gramm Eiweiß, Fett etc. für eine gewisse Geldsumme in den verschiedenen Speisen zu kaufen sind. Und doch sind diese Kenntnisse mit richtigen Lehrmitteln äußerst leicht zu erlangen.

Werfen wir nur einen Blick auf die oben erwähnten, von dem bekannten populären Schriftsteller Dr. C. A. Meinert herausgegebenen Nährstofftafeln! Die eine Tafel über thierische Nahrungsmittel belehrt uns darüber, wie viel Gramm Eiweiß und Fett für eine Mark beim Einkauf verschiedenster Nahrungsmittel zu erhalten sind. Berechnen wir z. B. den Preis für ein Kilo mageres Ochsenfleisch mit 130 Pfennig, für ein Kilo geräucherten Schinken mit 300 Pfennig, ein Kilo Stockfisch mit 140 Pfennig und ein Kilo deutschen Magerkäse mit 75 Pfennig, so erhalten wir für je eine Mark in diesen Nahrungsmitteln folgende Mengen Eiweiß: im Ochsenfleisch 143 Gramm, im geräucherten Schinken 78 Gramm, im Stockfisch 500 Gramm und im Magerkäse 530 Gramm.

Aus der anderen Tafel über pflanzliche Nahrungsmittel erfahren wir ferner, daß wir bei bestimmten Preisen für eine Mark an Eiweiß erhalten: beim Einkaufe von Roggenbrod 257 Gramm, von Kartoffeln 259 Gramm, von Reis 172 Gramm, von weißen Bohnen 720 Gramm und von Erbsen 905 Gramm.

Auf einer dritten uns vorliegenden Tafel sind endlich nach denselben Principien die Nährwerte der gemischten Kost angegeben, wie wir sie täglich genießen. So erfahren wir z. B., daß in einem Gericht, welches aus 150 Gramm Rindfleisch, 25 Gramm Fett, 180 Gramm Bohnen und 250 Gramm Kartoffeln zusammengesetzt ist, folgende Nährwerthe enthalten sind: an Eiweiß 79 Gramm, an Fett 38 Gramm und an Kohlehydraten 147 Gramm. Da nun nach wissenschaftlichen Ermittelungen die tägliche Kost eines arbeitenden Mannes mindestens aus 105 Gramm Eiweiß, 50 Gramm Fett und 500 Gramm Kohlehydraten bestehen muß, so kann man mit Zuhülfenahme der drei Tafeln Küchen- und Speisezettel entwerfen, welche den Anforderungen einer guten und billigen Ernährung durchaus genügen.

Die einzelnen Nährwerte sind auf den Meinert’schen Tafeln nicht allein in Zahlen, sondern auch in großen farbigen Streifen angegeben, welche auf den ersten Blick in die Augen springen und so den Vergleich zwischen den verschiedenen Speisen und Nahrungsmitteln in Bezug auf ihre Nahrhaftigkeit ungemein erleichtern. Die Tafeln eignen sich daher vorzüglich als Anschauungsmittel für den Unterricht, und sie sollten in keiner Mädchenschule fehlen.