Sponsel Grünes Gewölbe Band 1/Tafel 26
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AUS VERGOLDETEM KUPFER MIT SILBERBESATZ
VON JAKOB MORES D.Ä.
MEISTER IN HAMBURG 1579
[126] Schmuckkasten aus vergoldetem und mit Maureskenornament geätzten Kupfer mit aufgelegten silbernen Plättchen und mit Relief- und Freifiguren aus Silber besetzt, auf vier Löwen stehend. Die Wände des Kastens sind architektonisch gegliedert und haben über einem mit Schubladen ausgefüllten und mit gegossenen Silberplatten belegten verkröpften Sockel einen Arkadenfries, getragen von Pilastern, vor denen Relieffiguren aus Silber, die Apostel und Maria, gestellt sind, und über deren Kapitellen noch Putti als Freifiguren stehen. Das Gebälk in den Nischen hat einen gepreßten Ornamentfries aus Silber, in den Bogen darüber Silberplatten mit gepreßten Rollwerkkartuschen. Die zehn Felder unter dem Gebälk sind mit den getriebenen Darstellungen des Leidens Christi ausgelegt. Auf dem geschweiften Deckel an den vier Ecken aufgesetzte Sphinxe in Ranken endigend, die geätzten und vergoldeten Flächen mit gepreßten silbernen Ornamentstreifen und mit Kartuschen besetzt. In der Mitte über einem Sockel mit silbernen Ornamentstreifen in gegossenen silbernen Figuren die Auferstehung Christi. Eine Arbeit des Hamburger Goldschmieds Jacob Mores d. ä., gest. 1612. Hierzu die verwandte Zeichnung in der Hamburgischen Stadtbibliothek. Vgl. R. Stettiner, Das Kleinodienbuch des Jakob Mores: Hamburg 1916, S. 28 und T. I. Eine ausgeführte Variante des Kastens war in dem Schatz des Frh. Carl v. Rothschild. Hrsg, von Luthmer, Frkf. 1885, II, 30. Es sind noch andere Wiederholungen des Kastens vorhanden. (41 : 37 : 28 – IV. 33.)