Spruner-Menke Handatlas 1880 Karte 40

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Autor: Theodor Menke, Karl Spruner von Merz u. A.
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Titel: Südliches Deutschland: Franken, Süd-Lothringen, Burgund, Schwaben, Baiern gegen Anfang des XIII. Jahrhunderts
Untertitel:
aus: Hand-Atlas für die Geschichte des Mittelalters und der neueren Zeit
Herausgeber:
Auflage: 3. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1880
Verlag: Justus Perthes
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Erscheinungsort: Gotha
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Deutschland. Nr. X. Südliches Deutschland: Franken, Süd-Lothringen, Burgund, Schwaben, Baiern etc. gegen Anfang des XIII. Jahrhunderts. Mst. 1 : 2 000 000. – Nebenkarten: 1) Stammgebiet der Staufer. Mst. 1 : 925 000. – 2) Die Habsburgischen Stammlande. Mst. 1 : 200 000. – 3) Plan von Strassburg. Mst. 1 : 50 000. Von K. v. Spruner, Revision von Th. Lindner.

Als Zeitpunkt, welcher der Revision der beiden Karten zu Grunde zu legen war, erschien der Beginn des 13. Jahrhunderts am besten geeignet. Einmal aus äusseren Gründen, weil so ziemlich die Mitte gehalten wurde zwischen dem Zeitpunkte von Deutschland VIII und XI, dann weil die Regierung Philipp’s bekanntlich den entscheidenden Wendepunkt der deutschen Geschichte bildet. Während auf Deutschland VIII die welfische Macht in ihrer Höhe erscheint, so auf unseren Karten die staufische. Noch ist das Reichsgut und das Eigengut der Staufer nicht gemindert, der ursprünglich welfische Besitz in Schwaben ist in ihren Händen. Die Stellung der anderen grossen Häuser hat seit 1137 wesentlich geändert, namentlich der Wittelsbacher, Anhaltiner, der Zähringer, der Andechs-Meranier etc., andererseits ist der thüringische und zähringische Besitz noch nicht zerrissen. – Die ursprüngliche Anlage würde, soweit sie sich mit oben erwähntem Zeitpunkte vertrug, beibehalten. Der Kundige wird freilich wissen, dass die angegebenen Grenzen der einzelnen Gebiete nur andeutungsweise zu verstehen sind, dass es schlechterdings unmöglich wäre, wirklich ein genaues kartographisches Bild von denselben zu geben. Denn geschlossene Territorien in dem späteren Sinne sind damals noch nicht vorhanden, die verschiedenartigsten Besitzrechte liegen bunt nebeneinander, unsere Nachrichten darüber sind lückenhaft und oft nur zufälliger Natur. Jeder Darsteller würde eine von dem Andern abweichende Zeichnung liefern. Daneben treten störend die verwickelten Lehnsverhältnisse. Unter diesen Umständen hätte es vielleicht angemessener erscheinen können, nicht die Territorien, sondern die Grafschaften darzustellen; aber dann hätte eine ganz neue Karte geschaffen werden müssen, was ohne langjährige Studien nicht möglich wäre. Und selbst dann hätte eine grössere Sicherheit vielleicht für einzelne Reichstheile, nicht aber für das gesammte Reich sich erzielen lassen. – Von denselben Gesichtspunkten aus wurde die Nomenclatur behandelt. Soweit es der beschränkte Raum gestattete, sind die historisch und culturhistorisch wichtigen Orte der gesammten Stauferzeit aufgenommen. Die Bezeichnung Dominium, welche Spruner viel, aber nicht in consequenter Weise angewandt hatte, wurde ganz bei Seite gelassen, da sie leicht zu Irrthümern führen kann. Für die Sitze und Burgen von Dynasten und Edlen wurde eine besondere Signatur angewandt und diese auch zur Bezeichnung von Sitzen wichtiger Ministerialen gebraucht, denn eine genaue Scheidung von Herren und Ministerialen in dieser Zeit erwies sich, wenn auch anfänglich beabsichtigt, als undurchführbar. Ebenso schwer liess sich in vielen Fällen bestimmen, ob ein Name die Signatur Burg oder Ort erhalten sollte; schliesslich kommt darauf nicht so viel an. Die Farbengebung bedarf wohl keiner weiteren Erläuterung; bemerkt sei nur, dass trotz der trefflichen Untersuchung von Grauert über die Herzogsgewalt in Westfalen es angemessener erschien, Sachsen in dieser, sozusagen neutralen, Weise zu behandeln.

Das benutzte Material anzuführen, würde die Grenze dieser Beilage weit überschreiten und für den Kundigen nutzlos sein; soweit möglich, sind überall die neuen Forschungen, Urkundenbriefe und dergl. berücksichtigt worden. Besondern Dank für mancherlei Belehrung schulde ich den Herren Archivrath Dr. Riezler (leider konnte dessen Geschichte von Baiern nicht mehr benutzt werden) und Archivar Dr. Baumann in Donaueschingen. Der Plan von Bremen wird Herrn Stadtarchivar Dr. v. Bippen, der von Trier Herrn Archivrath Dr. v. Eltester, der der Habsburgischen Stammlande Herrn Prof. Dr. Meyer von Knonau, der der Emsmündung Herrn B. Hassenstein verdankt. Die andern Pläne wurden nach den bekannten Werken von Ennen, Kirchhof etc. bearbeitet. Auf Karte X hat Herr Dr. Menke das Tridentiner Land und die angrenzenden Gebiete von Italien hinzugefügt.