Steine am Meeresstrand

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Textdaten
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Autor: Joachim Ringelnatz
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Titel: Steine am Meeresstrand
Untertitel:
aus: Gedichte, Gedichte von Einstmals und Heute
S. 81–82
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Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1934
Verlag: Ernst Rowohlt
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Erscheinungsort: Berlin
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Quelle: Scans auf Wikisource
Kurzbeschreibung:
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[81]
Steine am Meeresstrand


Steine schaumumtollt,
Zornig ausgerollt
Über Steine. –
Freiheit, die ich meine,

5
Gibt es keine.


Stille nun. Entbrandet
Ruht ihr, feucht umsandet,

[82]
Unzählbar gesellt,

Von der Zeit geschliffen

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Oder kampfentstellt. –

Alle von der Welt
Lange rauh begriffen,
Schweigt ihr. – Ihr begreift die Welt.

Wie ich euch sortiere,

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Spielerisch verführt:

Früchte, Götzen, Tiere,
Wie es Phantasie so legt,
Habt ihr in mir aufgerührt,
Was seit Kindheit mich bewegt.

20
Spitze, trübe, glatte, reine,

Platte, freche, winzig kleine,
Ausgehöhlte, fette Steine,
Plumpe, schiefe, trotzig große –

Ja ihr predigt ernst wie froh,

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Meistens simpel, oft apart,

Weit umgrenzte, willenlose
Freiheit. – Predigt ebenso
Fromm wie hart.