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Streikbrecherlied (Kämpchen)

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: Heinrich Kämpchen
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Streikbrecherlied
Untertitel:
aus: Was die Ruhr mir sang, S. 117
Herausgeber:
Auflage: k. A.
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1909
Verlag: Hansmann & Co.
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Bochum
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
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Bearbeitungsstand
fertig
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[117] Streikbrecherlied.

Wir sind die „Arbeitswilligen“,
Die „Guten“ und die „Billigen“. –
Wir schuften, wenn die andern ruh’n
Und tun, was sie nicht wollen tun;

5
Sind folgsam und zu jeder Zeit

Dem Kapital zum Dienst bereit. –
 
Sobald nur Streik und Ausstand droht,
Sind wir die Retter in der Not. –
Man lockt und buhlt um uns’re Gunst,

10
Und wir, wir fühlen gleiche Brunst

(Nur Dumme nennen es gemein)
Und springen in die Bresche ein. –

So sind geschätzt wir und geehrt
Vom Arbeitgeber und begehrt. –

15
Auch geht die Sache nett und glatt,

Man bringt uns fein zur Arbeitsstatt
Und schützt in fest geschloss’nem Trott
Uns vor der Bösen Hohn und Spott. –

Und wenn uns einer schief anguckt,

20
Und wohl gar auf den Boden spuckt,

So greift die Polizei den Wicht
Und schleppt ihn hurtig zum Gericht,
Das macht dem Burschen dann parat
Sechs Monat für die Freveltat. –

25
Ja, ja, man schätzt uns ungemein,

Und das mit Recht, wir haben Schwein. –
Sieht scheel auch zu der Streiker Hauf’,
Was kümmert’s uns, wir pfeifen drauf –
Und bleiben doch die „Willigen“,

30
Die „Guten“ und die „Billigen“. –