Stroh- u. Roßhaarbordürenfabrik, so wie Manufaktur v. Strohblumen, Stroh- u. Straußenfedern von J. A. Urban in Dresden

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Titel: Stroh- u. Roßhaarbordürenfabrik, so wie Manufaktur v. Strohblumen, Stroh- u. Straußenfedern von J. A. Urban in Dresden
Untertitel:
aus: Album der Sächsischen Industrie Band 2, in: Album der Sächsischen Industrie. Band 2, Seite 104
Herausgeber: Louis Oeser
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1856
Verlag: Louis Oeser
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Erscheinungsort: Neusalza
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Quelle: Commons und SLUB Dresden
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Stroh- und Rosshaarwaaren-Manufaktur von J. A. Urban in Dresden.

[104] Nachdem wir die Strohwaarenmanufaktur Sachsens in vorstehendem Artikel im Allgemeinen betrachtet haben, wählen wir eins der ansehnlichsten Etablissements dieser Branche zu näherer Besprechung aus die


Stroh- u. Roßhaarbordürenfabrik, so wie Manufaktur v. Strohblumen, Stroh- u. Straußenfedern von J. A. Urban in Dresden.


Dieses Etablissement befindet sich in Dresden, Friedrichstadt, Seminarstraße Nr. 5b und 5c, und umfaßt an Gebäuden

zwei Hauptgebäude und
ein Nebengebäude, welche sämmtlich außer zur Wohnung des Herrn Besitzers zur Fabrikation und zu Lagerräumen benutzt werden.

Das Etablissement beschäftigt sich mit

der Fabrikation von Stroh-, Roßhaar- und Eisengarnlitzen und
der Manufaktur von Stroh-, Hanf- und zoologischen Federn und Strohblumen.

Die Haupterzeugnisse sind die aus rohem sächsischen Stroh und Roßhaaren verfertigten Damenhutstoffe und Strohhutgarnituren, welche, wie auch die anderen Artikel, außer im Inlande, ihren Absatz nach allen größeren Hauptstädten Europas und nach Amerika finden.

Das Etablissement besitzt

zehn mit Menschenkräften in Bewegung gesetzte Maschinen und einhundertfünfzig Webestühlchen zum Bordürenweben.

Beschäftigung finden hier fortwährend zwanzig Leute, deren Zahl zeitweise auf einhundertfünfzig und darüber steigt.

Die Fabrik wurde von dem jetzigen Inhaber, Herrn Julius Adalbert Urban, im Jahre 1846 begründet. In jenem Jahre bildeten die Stroh- und Roßhaarbordüren den Hauptstoff zu Damenhüten und es wurden davon bedeutende Massen aus der Schweiz bezogen, im Inlande selbst war die Fabrikation sehr ungenügend und in jeder Beziehung noch gegen das Ausland zurück. Herr Urban unternahm es, dem Auslande Concurrenz zu bieten und wurde in Ausführung seiner Idee dadurch wesentlich unterstützt, daß seine Gattin in diesem Fach bereits technisch ausgebildet war. Mit einem Betriebskapital von fünfzig geliehenen Thalern und mit zwei kleinen Bordürenwebestühlchen eröffnete er denn im genannten Jahre muthig sein Etablissement.

Herr Urbans Thätigkeit war von dem besten Erfolg gekrönt, denn die Zahl seiner Stühle hob sich auf hundertundfünfzig, und das Etablissement selbst gewann einen Umfang, welcher es in seiner Branche als das erste Dresdens und mindestens als eins der ersten Sachsens dastehen läßt.

In den Jahren 1853 bis 1857, wo die geklöppelten Roßhaarspitzen in der Mode waren, hatte Herr Urban eine Commandite für Arbeitsausgabe in Jöhstadt im Erzgebirge und beschäftigte alljährlich von Michaelis bis Ostern circa fünfhundert Klöpplerinnen.