Tafellied, zu Goethe’s Geburtstage

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Textdaten
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Autor: Carl Streckfuß
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Titel: Tafellied
Untertitel: zu Goethe’s Geburtstage, den 28. August 1826.
aus: Neuere Dichtungen, Seite 66–67
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum: 1826
Erscheinungsdatum: 1834
Verlag: C. A. Schwetschke und Sohn
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Erscheinungsort: Halle
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans auf Commons, ULB Düsseldorf
Kurzbeschreibung:
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[66]

Tafellied,
zu  Goethe’s Geburtstage, den 28. August 1826.
__________


Ist die Zeit auch leicht und flüchtig,
Mag sie kommen, mag sie gehn,
Wird doch das, was echt und tüchtig,
In der flüchtigen bestehn.

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Sey’s ein Werk in Erz gegründet,

Sey’s ein Hauch, ein leichter Schall;
Immer blitzt es, trifft und zündet,
Wirkt in langem Wiederhall.

So dem Tüchtigsten von Allen

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Soll heut tüchtig, frei und kühn,

Unser frohes Lied erschallen,
Unser frohes Herz erglühn.
Freie Stimmen, reine Kehlen,
Tön’ aus tiefer, heitrer Brust,

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Muntre Geister, wackre Seelen,

Zeigt euch in des Festes Lust.

Du, Veredler edler Wonnen,
Geist, vom Weltengeist erzeugt,
Von der tüchtigsten der Sonnen

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Du geboren und gesäugt;

[67] Leih’ uns deine goldnen Wellen,
Wein vom tücht’gen deutschen Rhein,
Höher unsre Brust zu schwellen,
Schöner unser Fest zu weihn

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Ström’ ins Haupt uns lichte Klarheit,

Ström’ ins Herz uns lichte Gluth;
Bring’ uns Dichtung in die Wahrheit,
Mach’ uns mild bei kühnem Muth.
Dann wird uns  der  Geist entschleiert,

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Dessen Macht uns hier geschaart;

Dann wird unser Fest gefeiert,
Tüchtig, echt nach  Seiner  Art.

Sey die Zeit auch leicht und flüchtig,
Wird doch das, was wir begehn,

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Ist die Feier echt und tüchtig,

In der flüchtigen bestehn,
Giebt von sich noch lange Kunde,
Kund’ in Sinn und That und Wort,
Denn die echte gute Stunde

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Wirkt in ew’gem Wohllaut fort.