Thüringer Sagenbuch. Zweiter Band/Das Holzweibel im Ofenloche

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Kirche zu Triebes sucht ihre eigene Stelle Thüringer Sagenbuch. Zweiter Band
von Ludwig Bechstein
Der feurige Hund im Weißendorfer Schlosse
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259.
Das Holzweibel im Ofenloche.

Ein Mann in Triebes kochte sich Klöse. Als er sehen wollte, ob sie bald weich und gar, erwischte er im Ofenloch ein Holzweibel, das war hineingeschlüpft, um einen Klos zu fischen. Der Mann machte großen Lärm mit fluchen und schimpfen. Das Weibel aber schlüpfte behend heraus und ging rückwärts aus der Küche, wobei es den Mann immer ansah und kläglich rief: Huhu! Das dauerte dem Mann und er bot dem Weibel ein Stück Brod, aber es rief immerfort: Huhu! und so ging es von dannen und kam nie wieder. Und wie das Weibel rückwärts gegangen war, so ging es rückwärts mit des Mannes Glück – er hatte keinen Segen mehr, und verarmte bis zum betteln gehen.