Thüringer Sagenbuch. Zweiter Band/Die Schlachtwiese

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Der merkwürdige Traum Thüringer Sagenbuch. Zweiter Band
von Ludwig Bechstein
Geist in der Wiedenkirche
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[102]
232.
Die Schlachtwiese.

Unfern Weida heißt noch jetzt eine Wiese die Schlachtwiese und zwar von einem traurigen Treffen zwischen den katholischen und protestantischen Einwohnern Weida’s.

Als der größte Theil der Bewohner Weidas Protestanten geworden waren, gab es fortwährend Kämpfe zwischen ihnen und den bei der katholischen Religion verbliebenen Einwohnern. Letztere unterlagen jedoch meist; um Rache zu üben, zogen sie nach Erfurt, holten dort Beistand, lagerten sich in dem Forste und warteten die Nacht ab, um dann die protestantischen Bewohner Weida’s [103] zu überfallen. Diese erhielten aber Kunde hiervon, zogen bewaffnet ihren Feinden entgegen und fanden sie auf einer Wiese bei dem Forste gelagert. Es kam hier zu einer großen Metzelei, wobei die Katholischen unterlagen.