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Thüringer Sagenbuch. Zweiter Band/Die beleidigte Wassernixe

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Die Wassernixe im Gräfenteiche Thüringer Sagenbuch. Zweiter Band
von Ludwig Bechstein
Gevatterin Kröte
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297.
Die beleidigte Wassernixe.

Oftmals kam die im Gräfenteiche wohnende Wassernixe nach Pößneck und zwar vornehmlich in das Haus eines Fleischers um sich Fleisch zu holen. Sie unterschied sich von andern Menschen dadurch, daß ihr langes Kleid immer von dem untern Saume an naß war bis an die Kniee und durch lange grüne Haare. Dem Fleischer graute vor dem unheimlichen Wesen, und in einem Anfalle böser Laune hackte er mit seinem Beile einstmals zu kurz und damit der Wassernixe ein Stück Finger ab. Rache drohend entfernte sich die Verwundete, und als der Fleischer wieder an dem Gräfenteiche vorüberging, rauschte sie herauf, ergriff ihn, und zog ihn hinunter in das Wasser.