Zum Inhalt springen

Topographia Bavariae: Dingelfing

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Topographia Germaniae
Dingelfing (heute: Dingolfing)
<<<Vorheriger
Dietfurt
Nächster>>>
Dürsenreit
aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main Merian 1644, S. 15–16.
[[| in Wikisource]]
Dingolfing in der Wikipedia
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du unter Hilfe
Link zur Indexseite


[T5]
[15]
Dingelfing / oder Dinglfing /
Dingolvinga.

DIese Statt ligt in NiederBäyern / vnd gehört in die Fürstl. Landshutische Regierung. Die Isar laufft dar fürüber / vnd bringt daher diesem Orth nicht wenig Nutzen. Hertzog Otto der Vierdte in Bäyern / der Anno 1253. gestorben / hat dieser Statt / so durch Alter ring worden / in den letzten Jaren seiner Regierung / wieder auffgeholffen. Nach dem Todte Hertzog Utels in Bäyern / so in das 765. Jahr gesetzt wird / seyn folgender Zeit / die Bischöff / Aebbt / vnd LandsHerren in NiederBäyern / allhie zusammen kommen / vnd haben jhre alte Land-Statuten vnd Gesätz wieder herfür gesucht / verbessert / vnd jhrem angehenden Hertzog Tessel / oder Thassiloni, vorgehalten; darunder auch dieses solle gewest seyn / daß einer vom Adel so lang vor einen Ritterstandt soll gehalten seyn / so lang er deß Fürsten Lehen geneußt / vnd demselben getrewe Dienst leystet. So ein Fuhrmann am Sontag arbeitet / so soll das Viehe / damit er arbeitet / verfallen seyn. Zun Zeiten deß Käysers Rudolphi Primi stifftete Graf Wernhard von Landsperg an der Isar / gegen Dingelfing vber / das Teutsche Hauß Gäncköffen. Zun Zeiten deß Baßlerischen Concilij, belägerte Hertzog Heinrich von Landshut dise Statt / damals nacher Ingolstatt / vnd Hertzog Ludwigen gehörig / vnnd gewan sie endlich / wie hievon in der Bäyerischen [16] Chronick Johannis Aventini; vnnd die Decreta deß obgedachten Concilii, oder Synodi deß 772. Jahrs / (dann in disem / vnnd nicht einem andern Jahr / hat Hertzog Thassilo allhie einen Landtag gehalten) beysammen in tom. 1. Metrop. Salisb. Hundij, pag. 461. seqq. zu lesen. Es ist auch An. 919. oder 932. wie Brunnerus will / vnter Hertzog Arnulpho, ein Bischofflicher Convent an diesem Orth angestellt worden. Jacobus Gretserus in Catal. Episcoporum Eystettens. pag. 424. sagt / daß Bischoff Vdalfridus zu Eychstatt / der 31. Jahr regiert / vnnd Anno 933. gestorben / durch Gesandten / bey gedachtem Synodo erschienen seye.

Anno 1648. den 17. Julij / war der Schweden / vnd Frantzosen / Hauptquartier allhie / dahin auch Hertzog Vlrich von Württenberg gefangen gebracht worden ist.