Topographia Bavariae: Radstatt
Ist eine Statt an der Ens / im ErtzStifft Saltzburg gelegen / davon das nächste hohe Gebürg / der Radstatter Taurn genant wird / auf welchem ein gutes Wirthshauß / zu höchst / liegen thut. Theils / als Megiserus, etc. nennen diese Statt Teurniam. Ist klein / vnd zwischen den Bergen gelegen / allda der Grafen von Schermberg / so weyland berümbt gewesen / Begräbnuß. Es ligt Radstatt in einem Thal / in welchem der besagte Fluß / die Ens / entspringet / so durch OberSteyer / vnd OberOesterreich rinnet / vnd vnderhalb der Statt Ens in die Thonau kommet. Man rechnet von Radstatt ins gemein 10. Meilen / Theils nur 9. nach Saltzburg. An.1257. ist allhie ein Knäblein mit 2. Hörnern gebohren worden / dessen Weynen man 14. Tag zuvor / ehe es auff die Welt kommen / gehöret hat / wie in Metr. Salisb. tom. 1. f. 15. stehet; so / sonders zweiffels / den bald darauff erfolgten Krieg vmb das Bistthumb Saltzburg / vnd die Schlacht bey dieser Statt bedeutet hat. Zun Zeiten ErtzBischoffs Conradi zu Saltzburg / hat Hertzog Albrecht auß Oesterreich / hernach Röm. Käyser / dieses Radstatt 2. Monat lang vergebens belägert / f. 19. Ertzbischoff Leonhard von Keutschach hat obgedachten Taurn also banen lassen / das geladene Wägen forthin darüber haben geführt werden mögen. fol. 32. Wolfg. Lazius lib. 2. Reipu. Rom. cap. 6. fol. 163. setzet ein alte Röm. Schrifft / so zu Radstatt zu lesen. So hat er libr. 3. cap. 2. fol. 296. ein andere Römische inscription nahendt Rachstatt / welchen Ort er deßwegen / sonders zweiffels / also nennen wird / weilen er in den Rachen der Berge gelegen ist; den er sonsten für der alten Taurina, oder Taurea, oder Teurnia hält / als welche von den Inwohnern dieses Norici mediterranei, nemblich den Tauriscis, wie auch die Thauren / oder Berge / hierumb / als Rachstatterthauren / Werffenthauren / Stubenthauren / Raurißthaurn / Kalserthaurn /etc. Item / das WasserThaurach / so bey Rachstatt fürfliesse / den Namen bekommen; vnd glaublich scheine / daß dieser Orth vor Zeiten Taurachstadium genandt worden. [68] seye; wie er libr. 12. sect. 6. c. 8. fol. 1047. schreibet: Aber am ersten Ort ihn ein Steyerische / am letzten aber / vnnd zwar recht / ein Saltzburgische Statt nennet.