Under der linden (Koch)
Unter der Linden
an der Haide,
wo wir Zwei zusammen geruht,
möget ihr finden
Blumen und Gras in fröhlichem Muth.
Vor dem Wald im Thale klang,
tandaradei,
süß der Nachtigall Gesang.
kam ich zur Aue:
wo mein Trauter so lange schon war.
Ich ward empfangen,
heilige Fraue,
Küsse auch? tausendmal mich küßt’ er.
Tandaradei.
Seht, mein Mund wie roth noch ist er.
Ein Lager machte
aus Blumen er und Blüthen dort.
Wohl mancher lachte
aus voller Brust,
führt ihn sein Weg zum selben Ort.
tandaradei,
sehen, wo das Haupt mir lag.
Daß wir da lagen,
wüßt’ es einer,
Wessen wir pflagen,
keiner, keiner
merke das, als er und ich,
und ein kleines Vögelein.
das wird wohl verschwiegen sein.
Anmerkungen (Wikisource)
Weiterer Abdruck von Johannes Scherr bei Google (mit Variante Waldvögelein statt Vögelein).